Eine kleine Geschichte von einem fröhlichen Jungen ;O)


Alles begann am 1.9.2014. Unser Sohn Tiziano ist ein kleiner Sonnenschein. Wo er ist, wird viel gelacht. Seine Augen funkeln und glitzern in einem türkisfarbenen Blau. Wenn er lacht, kann man die Engel sehen, hören; und fühlen wie die Sonne aufgeht.

 

Tizianos Geschichte: 

Wir fuhren im Sommer in di Ferien ans Meer. Dort entwickelte er panische Angst, als er die Weite des Meeres und die Wellen sah. Für uns als Eltern war das fast unbegreiflich, da sich ja, wie wir glaubten, jedes Kind über so viel plantschen im Wasser und den riesigen Sandhaufen freut. Im Freibad ist Tiziano eine echte Wasserratte, kaum zu bändigen und ganz und gar in seinem Element.

 

Wir dachten, dass er sich schon daran gewöhnen würde, und verbrachten fast jeden Tag am Meer. Stattdessen haben wir leider seine Panik (die er vielleicht aus einem anderen Leben mitgebracht hatte?!) respektlos ignoriert. Es wurde uns klar, dass man Kinder einfach in jeder Situation ernst nehmen muss, unabhängig davon, ob wir als Eltern die jeweilige Situation verstehen oder nachempfinden können. Es hat also auch bei uns viel ausgelöst und verändert.

 

Er hatte Angst, als sich seine kleine Schwester, mein Mann oder ich dem Wasser näherten. Spielsachen, Ball, Sandspielzeug, alles was dem Wasser zu nahe kam, löste bei ihm Tränen und Angst aus. Er schrie und probierte panisch, alle seine Sachen zusammen zu halten.

 

Im Inneren des Landes, wo wir ebenfalls noch ein paar Tage verbrachten, kehrte seine Fröhlichkeit wieder allmählich zurück. Wir dachten nicht länger an die Geschehnisse, und freuten uns über die schönen Erlebnisse, die wir miteinander geteilt hatten.

 

Noch in den Ferien, bemerkten wir, dass ihm büschelweise Haare ausfielen. Büschel von seinem dicken, vollen Haarschopf lösten sich einfach von seinem Kopf. Innerhalb von 10 Tagen hatte er praktisch kein einziges Haar mehr auf dem Kopf. Er fragte mich mit seinen kleinen 3 Jahren und seinen blauen Kulleraugen: «Mami warum keiät alli mini Hörli ab?» Ich versuchte, meine Tränen zu unterdrücken und antwortete: «Mein Schatz, ich weiss es nicht. Ich glaube, das ist wie bei einem wunderschönen Baum, der im Herbst seine Blätter verliert.» Und wir gingen nach draussen um die wunderschönen bunten Blätter und Kastanien zu sammeln, was ihm sehr gefallen hat. Ich sagte zu ihm: «Schau mein kleiner Schatz, der Baum hat alle Blätter verloren, wie du deine schönen Blätter. Nun hoffen wir, dass sie bis zum Frühling wieder wunderschön nachwachsen.» Er schaute mich an und grinste.

 

Als wir nach Hause kamen, und er wirklich langsam aussah wie Samu der Igel, fragte ich ihn, ob wir den Rest schneiden wollten, was noch so stellenweise da war. Und er antwortete mit ja. Also gingen wir ins Badezimmer und starteten den Rasierer und begannen zu schneiden. Danach  grinste er und meinte: «Mami ez han ich die glich Frisur wie min beste Fründ Jannis.» Mit dem Unterschied, dass Jannis sich freiwilig die Haare so kurz hatte schneiden lassen ;O) Für mich war es wenigstens ein Grund, um nur mit einem Auge zu weinen. Denn ich, obwohl es mir gar nicht darum war, begann ebenfalls zu grinsen.

 

Nun zu uns als Eltern:

Es macht mir und meinem Mann Angst. Doch wir versuchen stark zu sein. Mittlerweile denken wir, dass er einen Schock hatte, denn anscheinend beginnt im Alter von 3 Jahren ein Kind das Bewusstsein zu entwickeln, was Höhe und Tiefe, Weite und Nähe sind, und die möglicherweise damit zusammenhängenden Gefahren.

 

Dass Tiziano ein paar Häärchen verloren hatte, begann noch in den Ferien. Von dort haben wir auch den Kinderarzt angerufen. Er meinte, wir sollen uns nicht so viele Sorgen machen. Wenn wir zurück sind sollten wir uns melden. Gesagt, getan. In der Kinderarztpraxis nahmen sie ihm Blut ab und schickten es nach ZH ins Kinderspital. Das Ergebnis war: Es ist alles in Ordnung und er sei kerngesund. Es gebe 2 Möglichkeiten: abwarten oder Kortison, was für uns auf keinen Fall in Frage kommt da Kortison zu viel Schaden anrichtet und ein kleines Kind das nicht unbedingt nehmen sollte. Und laut einer Dermatologin, die auch die Diagnose alopecia areata totalis diagnostizierte meinte, dass es mehr schaden anrichten würde alles hilft. Sie meinte, die Haare würden wieder kommen und dann aber auch wider ausfallen. Nun lasen wir sämtliche Artikel, die wir fanden, und informierten uns über den kreisrunden Haarausfall. Eine Krankheit (alopecia areata) die sichtbar ist, obwohl man kerngesund ist.

  

Nun gingen wir zu einer Höomopathin. Sie meinte, es könnte am Schwermetall liegen oder eben auch durch einen Schock ausgelöst worden sein. Nun sind wir in einer Behandlung. Auch hier ist Geduld gefragt. Auch Schüssler Salze  Nr. 8 u. 5. probieren wir aus. Und hoffen auf einen Funken Erfolg … Vielleicht könnte es auch mit den Impfungen zusammen hängen, was dir natürlich kein Arzt bestätigen würde.  Es sind 1000 Gedanken und Ideen an was es liegen könnte. Und doch sind wir ratlos.

 

Unser kleiner Engel fühlt sich gut und ihm ist es eigentlich ziemlich egal. Ausser wenn ständig alle Leute fragen und starren und darüber reden. Dann zieht er sich zurück, und ich glaube, das Gefühl von Scham bewirkt dies. Auch bei uns; er zieht oft ein Käppi an oder eine Mütze – freiwillig (und das ist schon seltsam). Sobald er sich wohl fühlt zieht er sie aus. Ich denke, Kinder gehen besser damit um als wir Eltern. Uns macht es traurig, wütend, unsicher, ängstlich, wahnsinnig. Man fängt an, sich zu fragen warum? Warum wir? Warum unser Kind? Was, wenn die Haare nicht mehr kommen? Wird er sich wohlfühlen? Was sagen die anderen?, was, was was???


Ich weine. Wir kämpfen mit uns selbst. Da alle Eltern denken, sie sind es ihren Kindern schuldig, alles zu tun um alles Negative von ihnen fernzuhalten. Wenn was schief geht. Oder etwas gegen die eigenen Kinder geht. Wir hoffen jeden Tag, dass die Haare wieder wachsen, dass alles so wird wie vorher. Man gibt sich die Schuld dafür, weil man vielleicht sein Kind nicht ernst genommen hat. Oder sich zu wenig Zeit genommen hat herauszufinden, was es hat, fühlt oder denkt, wenn es so Angst hat und weint.

 

Wir lieben unsere Kinder unendlich und darüber hinaus. Wenn wir ihn anschauen und er uns so süss anlacht oder uns anschaut mit seinen ozeanblauen Augen, bricht es mir fast das Herz. Es fehlt etwas – sein  Haar. Es begann an den Seiten auszufallen, dann am Hinterkopf, dann oben. Wie wenn man eine Katze streichelt mit nassen Händen. Alles fiel aus wie bei einem wunderbaren Baum im Herbst, wenn er seine wunderschönen Blätter verliert. Doch für uns ist er auch so das süsseste Kind auf Erden und die Bindung wird noch stärker. Und doch ist es klar, dass sich keine Eltern sowas wünschen, weder für seine eigenen Kinder, noch für sonst jemanden. Ob gross oder klein, jeder Mensch und jedes Kind verdient es, glücklich zu sein. Wir beten, wir hoffen, wir glauben und danken für alle Tipps.


Nun eines Morgen las mein Mann einen Artikel im Blick von einer wunderbaren Familie Namens Kauer. Mit einem Jungen, der im gleichen Boot sitzt mit seiner Familie wie wir. Ich suchte ihren Namen heraus und telefonierte ihr. Es  ging niemand ran. Gleichzeitig fragte ich mich, ob ich das Richtige tat. Der Anrufbeantworter meldete sich und bevor ich auflegen konnte kam das «piiiip»-Signal. Ich begann zu sprechen und kurz meine Geschichte zu schildern obwohl ich nicht wusste ob ich am richtigen Ort war.


Nun hörte ich die ersten Tage nichts – ich las mir den Artikel auch durch, las über das Buch «Samus ganzer Stolz». Ich setzte mich an den PC und begann zu Googeln bis ich auf die Homepage kam von Jacquelie Kauer. Ich bestellte mir das Buch und noch 2 andere dazu. Das Buch liebt Tiziano übrigens jetzt sehr, da er es sich oft alleine oder mit uns und den Grosseltern ansieht.

 

Nochmal zu meinem Telefon. Ich sass auf dem Sofa, um mit Tiziano das Sandmännchen zu sehen als mein Telefon klingelte ich kam natürlich nicht zum Abnehmen .Als ich zurück rief, war diese Familie dran. Es hat mich unglaublich aufgewühlt als ich den Namen hörte, und wusste, dass ich richtig war. Es tut gut mit jemanden zu reden, der das gleiche erlebt hat. Auch die Anzeichen der brüchigen und gepunkteten Fingernägel sind mir heute Abend aufgefallen. Und es hat mich ein wenig nervös gemacht. Ich weinte wieder. Ich bin unglaublich froh, diese Familie kenngelernt zu haben und freue mich auf weiteres Austauschen und Kontakt und vielleicht sogar eine Freundschaft.

 

Ich wurde schon angesprochen von Fremden, ob mein Kind Chemo mache, und ich sagte: «Nein, er hat einfach die Haare verloren.» Es wurde ganz still um mich herum und die Kinder spielten und lachten. Es war Ok. Ich glaube die Eltern oder Mütter stellen sich komplizierter an als nötig – sie starren. Ich versuche es so gut es geht zu ignorieren, was mir auch oft nicht so wirklich gelingt …


Eine Freundin sagte: «Na komm, er ist doch süss und er ist zum Glück ein Junge und hat eine schöne Kopfform. Hauptsache er ist gesund.» Sie ist auch Mutter von 2 Jungs im selben alter wie meine Kinder. Ich schaute sie an und sagte nur: «Ja, ich würde vielleicht dasselbe sagen, wenn es nicht mein Kind wäre. Doch wenn es das eigene Kind ist möchte man sowas nicht hören, denn ja, es ist Scheisse. Und es macht mich traurig und wütend, denn es ändert nichts an der Situation. Und man hat das recht Sauer zu sein.»

 

Nun haben wir schon so viele Sachen ausprobiert. Wie man es halt tut, in einer solchen «Not-Situation» – Man klammert sich an jeden Strohmalm. Homöopathie, Dermatologin,  private Tipps, Bioresonanz , Energiearbeit, Schüsslersalze, Spagyrik für die Nebennieren, Darmaufbau – übrigens auch allgemein sehr gut für das Immunsystem «Laculiflor» – Kinsesiologie usw.

 

Nun liebe Alopecia-Seelen vielleicht habe ich jetzt die richtige Lösung gefunden ….

Ich probiere jetzt was aus, dass ich heute (26.11.14) durch eine wunderbare Bekanntschaft kennengelernt habe. Und irgendwie spüre ich, dass es richtig ist. Es war ein perfektes Meeting sozusagen. Nach 2 Monaten sollten wir die ersten Erfolge sehen. Also werde ich mich Ende Januar/Anfangs Februar mit einem neuen Kommentar melden. Sobald es klappt werde ich euch informieren und allenfalls einen Vortrag dazu organisieren im 2015.


Wir hoffen auf ein erfolgreiches, gesundes neues Jahr.

 

Nun wünscht mir Glück. Hier noch einige Fotos zu unserer Geschichte. Und ich hoffe, dass ich euch bald erfolgreiche Inputs geben kann. Toi toi toi an alle Eltern und Betroffenen, denen es genauso geht. Seid herzlich umarmt mit viel positiver Energie und glaubt daran, nie aufzugeben.

 

Melanie und Nicolas mit Tiziano 3j. und Alessia 1j.

Geh in den Spuren deiner Kinder denn sie zeigen dir den richtigen Weg. Sie sind die, die deine Seele berühren auch wenn die tränen kullern … Ich liebe meine Familie von ganzem Herzen, egal welche Überraschungen das Leben uns bringt.

 

Wir danken den Grosseltern unserer Kinder, Bernadette und Daniel, Doris und Marcel, für ihre Liebe und Unterstüzung und Hilfsbereitschaft, die wir stets von Ihnen bekommen. Meiner besten Freundin und Schwester Simone Meier, da sie jederzeit für mich und uns da ist und allen in unserem Umfeld. Geschwister und Freunde die uns lieben, unterstützen und immer wieder mit Hoffnung übergiessen. Und ganz besonders danke ich meinen Kindern in jedem Moment den es gibt, und ich danke meinem Mann in jeder Sekunde in der er uns Liebt. Danke. Ihr seid das Beste was mir passiert ist. Meine Luft zum Atmen, mein Wasser und Brot zum Leben …

 

Danke euch Allen, seid umarmt.

Melanie

 

Danke an alle die uns unterstützen und mit Kraft überhäufen, das macht uns stark.

Geliebt zu werden macht uns stark, zu lieben macht uns mutig.